GML Ludwigshafen Modernisierung Müllheizkraftwerk (MHKW) Ludwigshafen
Nach mehr als 53 Jahren Betrieb modernisiert die Gemeinschafts-Müllheizkraftwerk Ludwigshafen GmbH (GML) im Rahmen des Projektes „IGNIS“ ihr Gemeinschafts-Müllheizkraftwerk (MHKW) und erhält die dritte Kesselgeneration.
Zwischen 2019 und 2024 werden zwei der drei bestehenden Müllkessel (Kessel 1 und 2) mit Walzenrost-Feuerung durch moderne Müllkessel mit Stufenrostfeuerung ersetzt. Der dritte bestehende Müllkessel 3 bleibt erhalten und wird «runderneuert», d.h. er erhält über mehrere Jahre verteilt verschiedene lebensdauerverlängernde Retrofit-Maßnahmen.
Zuerst wurde von 2020 bis 2021 zwischen dem bestehenden MHKW-Kesselhaus und der Bahnlinie das neue Kesselhaus K4 gebaut, in welchem der neue Müllkessel 4 errichtet wurde. Nachdem dieser rechtzeitig vor Weihnachten 2023 im Regelbetrieb war, wurde der alte Müllkessel 1 stillgelegt und rückgebaut. An dessen Stelle wird bis 2024 (im bestehenden Kesselhaus) der zweite neue Müllkessel 5 gebaut. Sobald auch dieser im stabilen Betrieb ist, wird auch der alte Müllkessel 2 stillgelegt werden.
- Bauherrschaft GML – Gemeinschafts-Müllheizkraftwerk Ludwigshafen GmbH
- Auftraggeber GML – Gemeinschafts-Müllheizkraftwerk Ludwigshafen GmbH
- Zeitraum 2016 - 2024, Bauzeit 2018 - 2024
- Investitionssumme n.v.
Leistungen Fiedler Beck Ingenieure
- HOAI 3-4 WH, 5-7 (SIA 32-33 WH, 41-53)
- Bautechnische Ausführungsplanung der Rückbau- und Neubauarbeiten
- Ausführungsplanung der Haustechnik (Heizung, Klima, Lüftung, Sanitär)
- Ausschreibung und Vergabe Bau- und Haustechnik
- Tragwerksplanung (Statik und Ausführungsplanung durch Subplaner)
- Abstimmung zwischen Bau- und Verfahrenstechnik während Planungs- und Ausführungsphase
Bautechnik K4
Die für den Bau des neuen Kesselhauses notwendigen Rückbauarbeiten umfassten den Abriss des stillgelegten Lastenaufzug einschließlich Aufzugsschacht sowie den alten Sozialtrakt. Zudem wurde die Stahlblech-Einhausung des in Betrieb bleibenden Speisewasserpumpenraums abgebaut.
Der Neu- und Umbau des Kesselhauses K4 umfasst:
- Erschütterungsarme Pfahlgründung mit Rohrverpresspfählen.
- Bau des 37m hohen neuen Kesselhauses K4 aus Stahlbeton mit einem Flachdach aus Stahlprofilen mit Stahltrapezblech-Eindeckung.
- Neubau eines Aufzugsschachtes sowie eines auskragenden Treppenhauses (Treppenläufe als Fertigbetonelemente, Podeste in Ortbeton).
- Neubau diverser Räume für Neben- und Elektroanlagen.
- Erweiterung des bestehenden Schlackenbunkers sowie Neubau einer zusätzlichen Schlackenverladungsstelle.
- Umbau der bestehenden Mülltrichteröffnung
Bautechnik K5
Für die Einbringung und die Installation der neuen Kesselanlage K5 müssen umfangreiche statische Abklärungen hinsichtlich der notwendigen Umbau- und Abbrucharbeiten sowie der Maßnahmen zur Gebäudeverstärkung durchgeführt werden.
So muss nach dem Rückbau von Kessel 1 u.a. die bestehende Bodenplatte abgebrochen werden, damit der Bereich mit Rohrverpresspfählen nachgegründet werden kann. Danach folgen sowohl provisorische als auch dauerhafte Verstärkungsmaßnahmen sowie Betonrück- und Umbau. Zudem muss das Bestandsdach einschließlich der Dachaufbauten (Lüftungsanlage, RWA, etc.) abgebaut und danach an höherer Stelle das neue Flachdach – wie bei K4 aus Stahlprofilen mit Stahltrapezblech-Eindeckung - erstellt werden.
Komplexität
- Enge Platzverhältnisse
- Geringer Abstand von 3.50m zum DB-Bahndamm, d.h. Schutz des Dammes vor Erschütterung und Einschränkung des Schwenkbereichs des Krans
- Erschütterungsarme Pfahlgründung
- Laufender Betrieb MKHW und parallel stattfindende Montage der Verfahrenstechnik
- Erweiterung Schlackebunker sowie Umbau Müllbunker bei uneingeschränktem laufenden Betrieb
- Auskragendes Treppenhaus von +12,00m bis +40,00m (wegen Platzmangel im Kesselhaus)
- Wärmeabfuhr von 725 kW Wärmelast im Kesselhaus mit mechanischer Lüftung 120.000 m3/h
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